Dienstag, 3. September 2013

Der Gang zum Grab


Letzten Dienstag war die Beerdigung meiner Oma. Da ich im Ausland aufgewachsen bin, und immer nur sporadisch in Deutschland war, war es die erste Beerdigung, bei der ich dabei war. Meine Oma hatte ein langes und durchaus gesegnetes Leben. Schon in ihrer Jugend hat sie zum Glauben an Jesus Christus gefunden und das hat sie auch in den letzten Jahren ihrer Demenz Krankheit, immer wieder hindurch getragen.

Ich will nun, zusammenfassend meine Gedanken zu der sehr bewegenden Trauerfeier meiner Oma weitergeben:
Ich glaube der Begriff "Trauerfeier" ist absolut passend für die Gefühlsschwankungen, die ich an diesem Tag erlebt habe.
Einerseits überwältigten mich die Emotionen, als ich in der Friedhofskapelle noch ein letztes Mal meine Oma im offenen Sarg liegen sah. Meine liebevolle Oma würde in diesem Leben nicht mehr aufwachen. Die Realität des Todes war mir selten so bewusst wie in diesem Moment. Viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf: "Eines Tages wirst du auch in so einer Kiste liegen und Menschen werden (hoffentlich) um dich trauern!" oder "Ich kann SEHEN, dass sie Tod ist, aber ich kann nicht sehen, dass sie schon jetzt im Himmel ist, dass sie eines Tages einen neuen, unvergänglichen Leib bekommen wird. Darauf kann ich nur hoffen und vertrauen."

Ich hatte das Vorrecht die Schriftlesung aus 1 Petrus 1:3-9 zu lesen, und als ich kurz vor der dem Trauergottesdienst die Bibelstelle für mich durchlas, kamen mir die Tränen. Doch diesmal waren es nicht Tränen der Trauer, sondern Tränen der Freude, denn der Bibeltext sprach so wunderbar und hoffnungsvoll in diese scheinbar hoffnungslose Situation hinein:

"Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit. Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muß, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!" (Schlachter 2000 Übersetzung)

Das ewige und lebendige Wort Gottes war wie Balsam für meine Seele. Dort wo gerade noch Unglaube in meinem Herzen regiert hatte, herrschte wieder von Gott gegebene, unerschütterliche Hoffnung. Durch die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten war nun meiner Oma ein unvergängliches Erbe zuteil geworden. Die kurze Zeit der Leiden und der Anfechtung war für sie vorbei, und sie hatte das Endziel ihres Glaubens, die Errettung ihrer Seele, erreicht. In meiner Freude durchmischt mit Trauer, konnte ich nichts anderes als Gott anbeten: "Gelobt seist du Gott! Herr ich preise dich für das Leben meiner Oma, für die vielen Menschen in die sie sich liebevoll investiert hat. Gelobt seist du, dass sie jetzt ihr Erbe empfangen hat."

Die Trauerfeier war wunderschön. Die Predigt war hoffnungsvoll, und der Gesang war so himmlisch schön, dass es sich fast so angefühlt hat, als ob sich Engel in den Kirchenchor mit eingeschlichen hätten.

Der Gang zum Grab und die Senkung des Sarges in den kalten, unbarmherzigen Boden, waren schwer. Aber es blieb die unerschütterliche Hoffnung: "Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!" (1 Korinther 15:54-57)




Sonntag, 18. August 2013

Unser Alltäglicher Atheismus

http://podcast.prisma-online.org/files/2011/10/Glaube-am-Sonntag.jpg
Ich will in diesem Post nicht den allgegenwärtigen Atheismus unserer Gesellschaft anprangern. Es gibt genügend selbst ernannte Atheisten die ihren (Un)glauben konsequent ausleben wollen. Mir geht es nicht um diejenigen die offen sagen, dass sie nicht an Gott glauben, sondern um die, die es zwar behaupten, aber für die Gott in ihrem alltäglichen Leben überhaupt keine Rolle spielt. Kurz gesagt ich stell mich selbst an den Pranger und all die, die sich mit mir Christen nennen. Mir geht es um uns, die wir Jesus mit unserem Mund bekennen, aber ihn mit unseren Taten verleugnen. 

Die traurige Realität ist, dass dieser alltägliche Atheismus bei uns tief verankert ist. Hier einige diagnostische Fragen, um zu überprüfen, ob wir doch nicht "funktionale" Atheisten sind:

1. Denken wir im Laufe des Tages über Gott nach? Über seine Eigenschaften oder über seinen Charakter? Oder sind unsere Gedanken auf weltliche, vergängliche Dinge ausgerichtet?


2. Spielt Gott in den vielen Entscheidungen, die wir täglich treffen eine Rolle? Oder versuchen wir alles auf eigene Faust zu machen?


3. Verbringen wir Zeit damit auf Gott zu hören, in dem wir in seinem Wort lesen? Oder lassen wir uns von der Medienflut der Gesellschaft überfluten?


4. Machen wir es uns bewusst, dass wir unserem Schöpfer Rechenschaft ablegen müssen, und dass Gott ein Anrecht auf unser Leben hat? Oder Leben wir so, als ob wir selbst entscheiden könnten, was richtig und falsch ist? 


5. Nehmen wir Gott so an, wie er sich uns in der Bibel offenbart hat? Oder versuchen wir ihn uns so zurecht zuschustern, bis er uns passt? Ein Bildnis von Gott, geschaffen nach unserem eigenen Vorlieben?


6. Ist unser ganzes Leben ein "Gott-gefälliger Gottesdienst" (Römer 12,1-2)? Oder sehen wir den sonntäglichen Kirchenbesuch mehr als mühseligen Dienst an, den man halt verrichten muss? 


Vielleicht haben dich diese sechs diagnostische Fragen mitten ins Herz getroffen. Mir tat es jedenfalls gut mein eigenes Glaubensleben zu hinterfragen und festzustellen, das Glaube bei Weitem nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern eine allumfassende Lebenseinstellung. Wir müssen unseren Unglaube, unseren alltäglichen Atheismus bekennen und durch Gottes Gnade davon abkehren. Die Überführung der Sünde ist ein gutes Zeichen, es zeigt uns, dass der Heilige Geist in uns am Wirken ist, dass wir unsere Sünde hassen und uns danach sehnen, dass Gott der Mittelpunkt in unserem Leben ist.
Aber wir sollten als Christen nie in Schuldgefühlen verweilen, denn wir können auch im Glauben die Gewissheit haben, dass Jesus Christus genau auch für unseren alltäglichen Atheismus gestorben ist. Darauf können wir uns berufen, wir haben einen der für uns einsteht, unser Fürsprecher vor dem Thron Gottes, durch ihn sind wir von Gottleugner zu Gottverherrlicher geworden.



Mittwoch, 31. Juli 2013

Das Evangelium damals und heute!

Hast du dich schonmal gefragt, warum wir uns oft aufgrund es Evangeliums schämen, wenn es doch die Frohe Botschaft der Erlösung ist? Oder wunderst du dich manchmal wie wir vor Gott gerecht werden, oder in welchem Zusammenhang Glaube und Werke stehen?
Die Verse 16-17 des ersten Kapitels des Römerbriefs behandeln genau diese Thematik. In einer Predigt, die ich vor kurzem gehalten habe, hatte ich das Vorrecht diesen glorreichen Bibeltext auszulegen. Hier geht es zu dem Link.

Da ich noch ein sehr junger Prediger bin wäre ich auch sehr froh über konstruktive Kritik, damit ich dazu lernen kann und in Zukunft die gleichen Fehler vermeide. Feedback bitte an Sascha[at]rakchurch.com

Danke
Sascha

Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Seychellen: das Paradies?


Meine Familie und ich sind gerade von einem fünftägigen Aufenthalt auf den Seychellen zurück gekommnen. Wer sich nun wundert, wie ein Pastorenassistent sich so einen Urlaub leisten kann, der sei vorab informiert, dass ich die Reise mit Hotelaufenthalt bei einem Gewinnspiel im Radio gewonnen habe (über die Ethik der Teilnahme an einem Gewinnspiel soll hier auch nicht diskutiert werden, obwohl ich betonen will dass es kein Glückspiel war, sondern ein Gewinnspiel an dem jeder teilnehmen durfte der ein paar Fragen richtig beantwortet hat). Nun gut! Wir waren also wie gesagt auf den Seychellen. Jenes Insel Archipel, welches von sämtlichen Touristik Agenturen als das Inselparadies schlechthin bezeichnet wird. Aber wer kennt dass nicht, dass das Urlaubsziel im Katalog viel schöner aussieht als in der Realität. Ich muss sagen, dass dieses Klischee diesmal nicht zutraf. Unsere Erwartungen wurden von dem üppigen Grün, den azurblauen Meer, dem weißen Sandstrand und den immerlächelenden Inselbewohner, weitübertroffen. Aber bevor ihr den Eindruck bekommt das die Seychellen wirklich das Paradies sind, und alle auf immer und ewig dort wohnen wollen, hier einige Gedanken dazu:

1. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn selbst dort regiert die Sünde!
Ich fragte auf der Fahrt zum Hotel unseren Fahrer, ob es auf solch einer paradischen Insel auch soziale Probleme gibt. Er bejahte und meinte der Drogenkonsum wäre, vor allem unter den Jugendlichen, ein verbreites Problem. Es sei darauf zurückzuführen, dass das Inselleben langweilig sei und nicht viel Abwechselung biete, war seine Schlußfolgerung. Diese Einschätzung mag ja gewissermaßen stimmen, aber sie geht nicht tief genug. Es reicht nämlich nicht aus die Probleme auf äußere Umstände zurückzuführen. Nein, bei der Ursachenforschung muss man viel tiefer gehen, denn die Wurzel all unserer Probleme sind nicht die Umstände sondern unser verdorbenes Herz. (Jeremiah 17,9 ; Markus 7,15). Wir sündigen nicht weil eine Verkettung unglücklicher Umstände uns dazu zwingen, sondern weil wir von Natur aus Sünder sind (Psalm 51,5)

2. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn selbst dort regiert der Tod!
"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod" (Römer 6,23). Dort, wo Sünde regiert, regiert auch der Tod, denn der Tod ist eine direkte Folge der Sünde. Schon damals, im ursprünglichen Paradies, warnte Gott Adam und Eva das ungehorsam seinem Gebot gegenüber, den Tod mit sich bringen würde. Das gleiche gilt auch heute, das gleiche gilt auch auf den Seychellen. So schön die Inseln auch sind, ihre Bewohner sind wie wir alle Sünder, und auch bei ihnen macht der Tod nicht halt. Wir wissen aus der Bibel, dass es im Paradies kein Leid und keinen Tod geben wird (Offenbarung 21,4), aber auf den Seychellen regiert der Tod so wie über all auf der Welt.

3. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn sie sind Teil der Schöpfung die der Vergänglichkeit unterworfen ist (Römer 8,20)
Wir kennen es aus der Physik (Entropielehre) aber auch aus dem alltäglichen Leben: alles ist vergänglich. Das erste Auto, welches man zum bestandenen Führerschein von den Eltern geschenkt bekommen hat, sieht 10 Jahre später nicht besser aus, als nach der ersten Probefahrt. Das Haus im Eigenbau brauch nach 35 Jahren auch mal wieder neue Fenster und ein neues Dach. Die Vergänglichkeit der Schöpfung ist auch auf den Seychellen nicht zu verleugnen: die Korallenriffe sind nicht so schön wie sie mal waren, von den heimischen Landschildkröten, die Jahrzehntelang als augestorben galten, gibt es nur noch wenige lebende Exemplare, und der weltweit ansteigende Meeresspiegel wird auf tiefliegende Inselteile seine Auswirkungen haben. Die Vergänglichkeit der Schöpfung ist auch auf den Seychellen zu spüren.

So schön diese Inseln auch sind, sie sind nicht das Paradies. Sie sind nur ein Schatten, nur ein Hauch von dem wahren Paradies dass noch kommen wird. Dort wo: "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.Und der auf dem Thron saß, sprach: 'Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!' " (Offenbarung 21,4-5).
Das tragisch ist, dass es viele Menschen gibt die den Schatten für die Realität halten. Für sie ist ein 14-tägiger Urlaub auf einem irdischen Paradies, die bestmöglichste Option. Um es in die Worte von Schriftsteller C.S. Lewis zu fassen: Sie sind wie kleine Kinder die im Hinterhof im Matsch spielen, weil sie nicht wissen das sie nur ein paar Hundert Meter vom Meer wohnen, wo sie Sandburgen am Strand bauen können.
Lasst uns Menschen von dem wahren Paradies erzählen. Von dem gnädigen Gott, der aufgrund des Opfertodes von Jesus Christus Sünder dazu einlädt in sein Thronsaal zu treten.
Lasst uns dafür beten, dass Gott Menschen die Augen zu dieser Frohen Botschaft öffnet.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

"Wir werden überrascht sein wer alles im Himmel sein wird"


Bild: by-sassi  / pixelio.de
Diese Aussage hört man in christlichen Kreisen des Öfteren. Sie entspringt der Vorstellung, dass es auch außerhalb der institutionellen Kirche viele Menschen gibt, die Gott, durch den Opfertod von Jesus Christus, für die Vergebung ihrer Sünden vertraut haben, und die aufgrund dieser Tatsache Kinder Gottes sind und in sein ewiges Himmelreich Einkehr finden werden. Der Grundgedanke hinter dieser Aussage ist nicht unbedingt schlecht, denn im Gegensatz zu der katholischen Lehre, dass es kein Heil außerhalb der Kirche gibt, glauben wir Evangelikale, dass die Kirchenzugehörigkeit nicht heilsnotwendig ist. Die Bibel ist eindeutig, dass wir durch Gnade allein im Glauben auf Jesus Christus allein Errettung finden können. Es kann also durchaus sein, dass wir im Himmel darüber überrascht sein werden wer alles dort sein wird.

Aber diese Aussage birgt auch große Gefahren, denn sie kann auch zu einem falschen Verständnis von Christsein führen bei dem der Glaube anonymisiert und privatisiert wird. Wir können nämlich nur darüber überrascht sein, dass jemand im Himmel ist, wenn wir es nicht erwartet hätten, dass diese Person Christ gewesen sei. Genau hierhin liegt die Gefahr, denn die Bibel fordert uns immer wieder dazu auf es Publik zu machen, dass wir Christen sind (Mt. 5,14-16, Mt. 28,18-20, 1 Kor 9,16, 1 Pet. 3,15). Glaube ist eine persönliche Angelenheit, die aber nie privatisiert werden sollte. Es soll nicht nur allen bekannt sein das wir Christen sind, sondern wir sollen unser Christsein auch konkret in Verbindung mit einer Kirchenzugehörigkeit, ausleben. Wie sonst können wir unsere Geschwister im Glauben lieben (Joh 13,34-35, Röm 12,10)? Wie sonst können wir uns konkret dafür verpflichten es nicht zu versäumen uns regelmäßig miteinander zum Gottesdienst zu treffen (Hebr. 10,25)? Christsein, wie es in der Bibel beschrieben und ausgelebt wird, muss notwendigerweiße öffentlich und für alle sichtbar gelebt werden, deswegen ist diese Aussage ziemlich problematisch.

Ich befürchte dass wir vielmehr darüber überrascht sein werden, wer NICHT im Himmel sein wird. Ich sage das nicht aus Arroganz oder aus Hochnäsigkeit heraus, sondern weil Jesus schon zu seiner Zeit vor einer falschen Heilsgewissheit gewarnt hatte. Er warnte zweierlei Gruppen von Menschen: die Scheinheiligen und die Leugner. 
Den Scheinheiligen sagte er: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut." (Mt. 7,21) 
Den Leugnern sagte er: "wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel." (Mt. 10,33)

Es mag sein dass wir darüber positv überrascht werden, wen wir im Himmel sehen werden. Aber die traurige Realität ist, dass es viele Menschen gibt, die denken dass sie in den Himmel kommen, aber sie bekennen sich nur mit den Lippen zu Jesus und verleugnen ihn mit ihren Taten, was letztenendlich auf ein unverändertes Herz zurückzuführen ist. Zunächst müssen wir uns selbst prüfen, ob wir "im Glauben" sind (2. Kor 13,5). Das heißt wir lassen andere Christen in unser Leben schauen um zu sehen ob wir Christus-ähnlicher werden. Und wir sprechen andere darauf an, wenn wir denken, dass sie die Gefahr laufen sich selbst zu täuschen. 
Und lasst uns eins nicht vergessen: Die Gnade in Christus, die Menschen von der Schuld der Sünde errettet wird auch genügen sie von der Macht und der Gegenwart der Sünde zu retten, damit wir alle mit der ganzen Christenheit vor dem Thronsaal Gottes stehen werden und ihn für immer anbeten können.

Freitag, 5. Oktober 2012

Unsere Rettung naht!

Ich habe die letzte Woche immer wieder über die Verse in Römer 13,8-14 nachgedacht. Dort heißt es in Vers 11: "Unsere Rettung ist jetzt noch näher als damals, als wir zum Glauben kamen..." Welch eine wunderschöne und ermutigende Tatsache: Unsere endgültige Erlösung vom allgegenwärtigen Schmerz dieser Welt, von der innenwohnenden Sünde, und dem allmählichen Zerfall unseres irdischen Leibes, ist heute näher als sie gestern war. Egal ob wir erst gestern zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind, oder schon seit einem halben Jahrhundert Jesus für unsere Rettung von Sünd und Tod vertrauen, diese Rettung gerät nicht in weite Ferne, sondern rückt mit jedem Tag, ja sogar mit jeder Millisekunde, näher. Das gibt uns Hoffnung auf eine bessere Zukunft, und es gibt uns die Motivation im hier und jetzt für Gott zu leben: "Darum wollen wir uns von allem trennen, was man im Dunkeln tut, und die Waffen des Lichts ergreifen.Lasst uns ein einwandfreies Leben führen, mit dem wir im Licht des Tages bestehen können, ein Leben ohne Schlemmen und Saufen, ohne sexuelle Ausschweifung und ohne Streit und Rechthaberei. Legt das alles ab, und zieht ein neues Gewand an: Jesus Christus, den Herrn. Beschäftigt euch nicht länger damit, wie ihr die Begierden eurer eigenen Natur zufrieden stellen könnt."  (Römer 13:12-14)

Das ist kein Christsein, das krampfhaft versucht durch gute Taten Errettung zu erlangen. Nein die Errettung wird nicht von Gott erkauft, sondern er schenkt sie all denen die sie im Glauben darauf vertrauen.

Donnerstag, 9. August 2012

Hoffen auf einen olympischen Sieg

 



Wenn es euch so geht wie mir dann hat euch das Olympiafieber gepackt. Gebannt schaut man den Wettkämpfen zu und fiebert mit den AthletINNen mit, die um Gold kämpfen. Der Höhepunkt der Spiele, der 100 Meter Lauf der Männer, versetzt uns Sportbegeisterte ins staunen. Der Körperbau, die Dynamik, die Ausstrahlung der weltschnellsten Männer rauben uns den Atem.
Besonders beeindruckend ist die Aufopferbereitschaft und die Disziplin der AthletINNen. Vier Jahre arbeiten sie auf ein Ziel hin, vier Jahre hartes Training, vier Jahre Verzicht auf jegliche Art des Vergnügens, vier Jahre an seine körperliche, geistige und seelische Grenze zu gehen, damit im richtigen Moment alles abgerufen werden kann und der Traum von olympischen Gold in Erfüllung gehen kann. Alles für diesen "goldenen" Moment tun und alles andere diesem Ziel unterordnen, das gehört für die AthletINNen zum Alltag. Wir "Normalsterbliche" beneiden diese SportlerINNEN oft, wir wünschen uns auch diese Anerkennung, diesen Ruhm, dieses Gefühl der oder die Beste zu sein, aber wenn wir uns anschauen, wie hoch der Preis ist den wir zahlen müssen, um das zu erreichen, und wie kurzweilig der Ruhm und die Ehre andauert, dann würden viele von uns schon mal aussteigen. Die Kosten eines Sieges bei Olympia übersteigen für uns nicht den Nutzen, und deswegen sitzen wir lieber zu Hause gemütlich auf dem Sofa mit Chips und Cola und feiern jeden deutschen Sieg als ob es unser eigener wäre.

Der Gewinn einer olympischen Medaille hatte für mich schon immer eine gewisse mystische Bedeutung, aber als ich vor ein paar Wochen, im Vorfeld der Londoner Spiele, in einem Zeitungsartikel erfuhr, dass die Goldmedaille nur zu einem geringen Prozentsatz aus echtem Gold besteht, war meine Faszination endgültig zerstört.

Aber die SportlerINNEN scheinen wirklich an diesem Ruhm und der Faszination eines Sieges bei Olympia festzuhalten. Neugekürter Diskus Olympiasieger Robert Harting sprach im Vorfeld seines Wettkampfes über die Bedeutung von einem Sieg in London:  "Ich brauche den Olympiasieg, um die negativen Sachen aus meinem Leben zu spülen. Ich brauche ihn, um nicht völlig die Hoffnung zu verlieren"

Robert Harting hat in seiner Aussage zumindest eine Sache richtig erkannt: er will nicht die Hoffnung verlieren, aber es stellt sich die Frage ob ein Olympiasieg ihm diese Hoffnung, nach der er sich so sehnt, auch bescheren wird. Wenn der Trubel um sein Sieg vorüber ist, wenn die Presse keine Interesse mehr zeigt, wenn die Medaille im Trophäenschrank Staub fängt, wenn die Karriere irgendwann mal zuende ist, wie soll dann ein Olympiasieg ihm noch Hoffnung geben? Eine schwindende Erinnerung, eine krankhafte Nostaligie an diesen einen großen Triumph?

Die Bibel spricht davon, dass wir unsere Schätze nicht hier auf Erden sammeln sollen, wo Diebe einbrechen und stehlen, wo Rost und Motten sie zestören können, sondern im Himmel, wo unvergängliche Schätze auf diejenigen warten, die auf Gott vertrauen (Matthäus 6,19-21). Unsere einzige wirklich Hoffnung besteht nicht im Sieg in einer olympischen Disziplin, sondern in dem Sieg von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha, als die Sünde, den Tod und den Teufel ein für alle mal geschlagen hat. Sein Sieg macht uns frei von unserer Schuld, sie gibt uns das Recht Gottes Kinder zu sein, und seine Auferstehung gibt uns die unerschütterliche Hoffnung, dass auch wir eines Tages einen neuen Auferstehungskörper bekommen werden und auf Ewigkeit bei Ihm sein werden (1. Korinther 15,12-28). Diese Hoffnung ist die einzige die Bestand hat, und die uns keiner nehmen kann (Römer 8,31-39).